Aufgaben und Leistungen
Aufgabe und Ziel des Lehrstuhls für Experimentelle Chirurgie ist eine qualitativ hochwertige und national wie international anerkannte Forschung. Unsere grundlagenorientierten wissenschaftlichen Aktivitäten beinhalten die Analyse von spezifischen pathophysiologischen Prozessen und die Anwendung neuer Therapiekonzepte, um Krankheiten besser erkennen, verstehen und behandeln zu lernen. Schwerpunkt liegt auf der Degeneration und Regeneration der viszeralen Organe, des Gehirns sowie des kardiovaskulären und muskuloskelettalen Systems. Hierbei finden sozioökonomisch relevante Volkskrankheiten, wie u.a. Diabetes, metabolisches Syndrom und Atherosklerose, als mögliche Ursachen und Risikofaktoren besondere Beachtung. Neben etablierten grundlagenwissenschaftlichen Techniken und Methoden kommen vielfältige in-vitro Assays und komplexe tierexperimentelle Krankheitsmodelle an Klein- und Großtier unter Nutzung von gentechnisch modifizierten Organismen zum Einsatz. Ein weiterer wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt auf der Belastungseinschätzung von Tieren in der tierexperimentellen Forschung mit dem Ziel der Etablierung von Methoden zur evidenzbasierten, objektiven und skalierbaren Erfassung von Schmerz, Leiden und Beeinträchtigung der Tiere im Rahmen von gastrointestinalen Erkrankungen.
Ein weiteres Hauptanliegen des Instituts für Experimentelle Chirurgie (IEC) ist die Förderung und Pflege des wissenschaftlichen Nachwuchses, welche die intensive Betreuung und persönliche akademische Entwicklung von wissenschaftlichen Assistenten beinhaltet. Augenmerk liegt hierbei auf der Integration von Doktoranden der Humanmedizin, der Zahn- und Veterinärmedizin, der Biologie sowie der medizinischen Biotechnologie und Biomedizintechnik in laufende Forschungsprojekte und dem Angebot eines strukturierten Ausbildungsprogramms. Unser Schwerpunkt in der Doktorandenausbildung beruht auf der Überzeugung, dass bereits im Studium die Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens fest verankert werden und eine wissenschaftsbezogene Wissensvermittlung absolute Priorität haben sollten. Weiterhin finden Stipendiaten und wissenschaftliche Gastärzte in ihren Forschungsaktivitäten Unterstützung. Neben den Grundlagen für die Aus- und Weiterbildung eines qualifizierten wissenschaftlichen Nachwuchses wird ein breites Angebot an wissenschaftlichem know-how, technischer Ausrüstung und experimentell-wissenschaftlicher Methodik zur Intensivierung experimenteller und klinischer Forschung bereitgestellt.
Darüber hinaus haben wir die Förderung und Organisation interdisziplinärer Forschungsprojekte zum Ziel. Das IEC erfüllt in diesem Zusammenhang eine Reihe von Dienstleistungen, wie (i) die Leitung der Core Facility “Zentrale Versuchstierhaltung“ und der Core Facility “Kleintierbildgebung“ der Universitätsmedizin Rostock, (ii) die Beratung und Unterstützung bei der Erstellung von Tierversuchs- und Forschungsanträgen, sowie (iii) die Gewährleistung und Durchführung von chirurgischen Eingriffen und Operationen am Klein- und Großtier.
Core Facility Zentrale Versuchstierhaltung
Als Serviceeinrichtung und Core Facility der Universitätsmedizin Rostock besteht die Aufgabe der “Zentralen Versuchstierhaltung“ in der Bereitstellung aller funktionellen Bereiche, die für die tierschutzgerechte Haltung von Versuchstieren sowie den Ablauf von Tierexperimenten zum Zwecke der Diagnostik, Forschung und Lehre notwendig sind. Die Zentrale Versuchstierhaltung ist unter einem Dach mit dem IEC angesiedelt, wodurch optimale Bedingungen für die Nutzer gegeben sind.
Das Personal der Zentralen Versuchstierhaltung ist für den Betriebsablauf, die tierschutzgerechte Unterbringung und Pflege und die medizinische Versorgung der gehaltenen Versuchstiere sowie, im Zusammenwirken mit den entsprechenden Fachinstituten, für die Gewährleistung der Hygiene und, in Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen der Universität, für die Überwachung der Technik zuständig. Arbeitsabläufe werden von der Leitung der Zentralen Versuchstierhaltung durch Dienstanweisungen festgelegt und laufend an die jeweiligen Bedingungen der Versuchstierhaltung angepasst.
Weitere Leistungen sind die Beratung der Tierversuchsleiter und deren bei der Genehmigungsbehörde gemeldeten Mitarbeiter bei der Planung und Beantragung der Genehmigungen von tierexperimentellen Versuchsvorhaben sowie bei der Durchführung der Tierexperimente.
Core Facility Kleintierbildgebung
Die Serviceeinrichtung und Core Facility “Kleintierbildgebung“ ist in einem direkt aus dem IEC begehbaren Anbau angesiedelt. Sie beinhaltet für die präklinische Bildgebung einen 7T Hochfeld Kleintier-MRT, ein Kleintier-CT und ein Kleintier-PET/CT in separaten Messräumen mit entsprechenden Mess- und Auswertekonsolen. Zusätzliche Räume erlauben die speziesgetrennte Haltung von Maus, Ratte und Kaninchen sowie deren Vorbereitung für die Bildgebung.
Technisch und wissenschaftlich qualifiziertes Personal steht der interdisziplinären Nutzung der Serviceeinrichtung zur Verfügung. Mit Verfügbarkeit dieser modernen Bildgebungstechniken am Kleintier eröffnet sich die Möglichkeit, sowohl morphologische als auch funktionelle und molekulare Parameter in-vivo zu visualisieren und zu quantifizieren. Die fehlende Invasivität dieser Techniken ermöglicht serielle Untersuchungen am Einzeltier und damit die reliable Erfassung der Dynamik physiologischer und pathologischer Prozesse.